Spritzbeton

Anwendungsbereiche sowie Vor- und Nachteile verschiedener Verfahrenstechniken

Spritzbeton ist ein Beton, der in einer Schlauchleitung zur Einbaustelle gefördert, dort aus einer Spritzdüse pneumatisch aufgetragen und durch die Aufprallenergie verdichtet wird. Herstellung und Verwendung von Spritzbeton richtet sich nach der europäischen DIN EN 14487 und der nationalen Anwendungsnorm DIN 18551.

Zur Anwendung kommt Spritzbeton heute vor allem bei der Reparatur und Verstärkung von Betonbauteilen, zur Gelände- und Felskonsolidierung, zum temporären Verbau bei Großbaustellen und im Tunnelbau (Spritzbetonbauweise) sowie zur Schaffung naturähnlicher Oberflächen an Freizeit- und Sportkletteranlagen.

Spritzbeton lässt sich als Sackware oder Siloware ordern. Je nach Anwendungsfall benötigen Sie:
– Materialfördermaschine (Betonpumpe oder Trockenspritzmaschine)
– Förderschlauch
– Spritzbetondüse
– Schutzkleidung

Trockenspritzen
Beim Trockenspritzen wird das Spritzgut pneumatisch im ofentrockenen Zustand bis zur Austragsdüse gefördert. Hier wird Wasser zugegeben um die nötige Feuchtigkeit zu erreichen.

Nassspritzverfahren
Beim Nassspritzen wird das Material, welches bereits vorgemischt und befeuchtet ist, mit Hilfe einer Betonpumpe bis zur Düse gefördert. An der Düse wird ein Gemisch aus Luft und chemischen Zusatzstoffen beigemengt, um so die nötige Verdichtung zu erreichen.

Vorteile
Ständige Verfügbarkeit des Spritzgutes ist ein essentieller Vorteil beim Trockenspritzen sowie der vergleichsweise geringe Aufwand an Auf- und Abbau. Eine einfache Maschinentechnik ermöglicht Ihnen schnelle Einsatzmöglichkeiten. Außerdem ist die Wartung und Reinigung der Maschinen und Schlauchtechnik erheblich geringer. Durch das Dünnstromverfahren lässt sich eine höhere Verdichtung erzeugen.

Nachteile
Mit konventionellen Trockenspritzdüsen ist es nur sehr schwierig eine homogene Masse im Spritzgut zu erzeugen. Durch die hohe Geschwindigkeit in der Düse ist eine gleichmäßige Durchmischung des Materials nahezu unmöglich. Durch die Verwendung unserer innovativen Spritzbetondüse mit Nachmischkammer lässt sich dies jedoch beseitigen.

Vorteile
Der Vorteil im Nassspritzen liegt in der Menge die sich realisieren lässt. Wo beim Trockenspritzen die Grenze bei rund 6-8 m³ liegt (Abhängig von Förderweite und Maschinerie) ist im Nassspritzen das rund 3-4 fache möglich.

Nachteile
Durch die erheblich schwerere und komplexere Technik ist der Auf- und Abbau der Maschinerie deutlich langwieriger und begrenzt Sie so in der Planung.
Sie sind immer dazu gezwungen, Schläuche nach der Nutzung zu reinigen, was einen Mehraufwand darstellt. Außerdem sind Förderweiten durch das Dichtstromverfahren im Nassspritzen begrenzt.